Montag, 11. Oktober 2010

Tag 11, 8. Oktober 2010 (Freitag)

Heute erfasst uns das Sturmtief in der Biskaya so richtig. Die Ever Conquest rollt und wir werden gefragt, ob wir seekrank seien. Es geht uns aber beiden gut. Wir sind froh, auf der Ever Conquest zu sein, denn wir können vom Fenster aus andere Schiffe beobachten, die richtig gegen Wellen und Wind kämpfen und dabei stark in alle Richtungen schlingern.

Zum Frühstück gibt es 'Strammer Max', gedämpfte Zwiebeln und Rührei auf Schwarzbrot. Lecker. Das Essen ist übrigens gut, immer frisch zubereitet und gut bürgerlich, wie bei Muttern zuhause. Es gibt jeden Tag etwas anderes, zu allen Mahlzeiten. Richtig abwechslungsreich. Dazu gibt es am Morgen und Abend auch noch ein kleines Buffet mit kaltem Fleisch, abends Salat etc. Alkohol wird nicht ausgeschenkt, das kann jeder separat beim Kapitän bestellen (wie auch Schokolade, Nüsse, Zigaretten und Artikel für die Körperpflege). Diese Bestellungen werden jeden Abend nach dem Abendessen ausgeliefert. Wir haben in unserer Kammer einen Kühlschrank und haben uns da ganz gemütlich eingerichtet.

Es ist zu gefährlich, um nach draussen zu gehen und deshalb arbeiten wir wieder den ganzen Tag am Computer. Wir haben beide verschiedene Projekte mitgenommen und so wird es uns nicht langweilig.


Es gibt auch einige Freizeitanlagen auf dem Schiff, allerdings ist es bei diesem Seegang nicht möglich, diese zu benutzen. Aber wir freuen uns natürlich darauf, dass schon bald Wasser aus dem Meer in das Schwimmbad eingelassen wird und wir baden können.





Unsere Routine wird von den Mahlzeiten bestimmt. Allerdings haben wir heute Abend ein Problem, denn wir wissen nicht mehr, welche Zeit es ist. Unsere Natels haben bei Dover auf englische Zeit (GMT) umgestellt, die Schiffsuhren aber nicht. Und da erscheinen wir eine Stunde zu spät zum Nachtessen. Die Küche wird für uns nochmals schnell aktiviert und auch wir erhalten einen Teller Spaghetti.

Und wir rollen immer noch. Es wird immer stärker, aber wir haben uns auch schon sehr daran gewöhnt. Oft sind wir uns auch gar nicht bewusst, dass wir schaukeln, z.B. wenn wir am Computer arbeiten.

Am Abend sehen wir vor den Kammern der Besatzung Seenot-Utensilien liegen. Auch wir machen uns bereit, falls es eine Übung gibt, was regelmässig an Bord stattfindet.



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