Am Morgen kommen wir zum Fruehstueck und sind ganz alleine. Alles ist schon abgeraeumt. Was ist denn hier passiert? Und dann kommen wir drauf: Irgendwie schienen wir die Meldung, dass die Zeit in der Nacht eine Stunde vorgestellt wird, nicht mitbekommen zu haben. Der Koch zaubert aber doch noch was aus dem Hut fuer uns.
Wir erkundigen uns bei einem Offizier und, ahh, nun bekommen wir eine Liste mit Bemerkenswertem fuer den Rest der Reise. Jetzt sind wir informiert ueber die weiteren Zeitumstellungen. Es ist genau so, wie uns das schon vor der Reise mitgeteilt wurde: wir bekommen alle Informationen und das meiste was wir moechten, aber muessen sie uns selbst holen.
Am Nachmittag dann die Durchsage auf dem Lautsprecher: Wir kommen in die Sicherheitsstufe 2, d.h. wir kennen das Notsignal fuer drohenden Piratenuebergriff, Sammelplatz bei Notsignal und alle muessen nachts verdunkeln, also wir muessen die Vorhaenge zuziehen, alle Luken werden verdeckt, etc.
Da wir kein Land mehr sehen, nimmt der Schiffsalltag seinen Lauf. Eveline will am Nachmittag den neuen Liegestuhl ausprobieren. Es windet stark, aber es ist wunderschoen und wie erwartet, haben wir auf unserem Balkon meistens Schatten (POSH - Seite ! ), was wir sehr zu schaetzen wissen. Es ist aber schon ein etwas komisches Gefuehl zu wissen, dass sie auf dem Balkon sitzt, in einer Gegend, wo immer wieder Piraten sind. So wahnsinnig wohl ist ihr nicht und sie kommt bald wieder in die Kammer.
Zu dem Begriff POSH: Das ist ein altes, englisches Wort und bedeutet todschick, piekfein oder wie heute die Jungen sagen, ladida. Der Begriff kommt von der Seefahrt und ist die Abkuerzung fuer: port over - starboard home. Die besser betuchten Englaender, die es sich bei der Ueberfahrt nach Indien leisten konnten, fuhren auf dem Hinweg auf der Backbord-Seite (links) und auf dem Heimweg auf der Steuerbord-Seite (rechts). So war ihre Kammer auf der Ost-West-Route immer gegen Norden gerichtet und entsprechend kuehler. Als wir bei der Buchung gefragt wurden, welche Kammer wir wollten, wussten wir im Moment gar nicht, was wir sagen sollten. Beide Doppelkammern sind praktisch identisch, nur seitenverkehrt. Da erinnerten wir uns an das Wort 'posh' und buchten entsprechend die Backbord Kammer. Das hat sich enorm bewaehrt und wir sind, jetzt wo es so richtig heiss ist, jeden Tag froh ueber unsere Entscheidung. Zum einen scheint die Sonne nur morgens in unsere Kammer, da wir Fenster auch frontseitig haben, und zum anderen ist unser Balkon einen schoenen Teil des Tages am Schatten.
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